Mit gutem Beispiel vorangehen
Der Bau von neuen Gebäuden verbraucht viel Energie und verursacht Treibhausgasemissionen. Gerade deshalb besteht bei Neubauten und durch die Renovierung von alten Gebäuden ein großes Potenzial, langfristig Treibhausgase einzusparen. Zentrale Fragen sind daher: Welche Materialien und Bauweisen tragen zum Klimaschutz bei? Welche Renovierungsmaßnahmen können bei bestehenden Gebäuden die Treibhausgasemissionen senken? Welche Chancen und Hindernisse gibt es im Bereich der öffentlichen Hand für einen nachhaltigen Klimaschutz im Bauwesen?
Durch das Experiment Nachhaltiger Klimaschutz im Bauwesen stärkt KARLA die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand bei Neubau- und Renovierungsmaßnahmen. So wird ein Ort für den Austausch geschaffen, einerseits für Pioniere des nachhaltigen Bauens mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen, andererseits für Entscheider und Bauträger. Darüber hinaus werden in dem Experiment zwei Dialogstränge angestoßen und vertieft, nämlich mit der öffentlichen Hand und der Stadtgesellschaft.
Dialog öffentliche Hand
In diesem Dialog können vorbildliche experimentelle Vorhaben des klimaschonenden Bauens untereinander thematisiert und gewonnene Erkenntnisse in die Konzeption ausgewählter öffentlicher Bauvorhaben eingespeist werden.
Dialog Stadtgesellschaft
In diesem Dialog entwickeln Studierende Konzepte und Themen, um nachhaltigen Klimaschutz erlebbar zu machen. Dies ist auch die Schnittstelle für den Austausch darüber mit der Stadtbevölkerung. Die zentrale Fragestellung dabei ist: Wie können neue Gebäude gebaut oder vorhandene verändert werden, damit sie zu nachhaltigem Klimaschutz beitragen? Diese Konzepte werden dann im Karlsruher Stadtraum durch das „Mobile Partizipationslabor“ vor Ort erfahrbar gemacht.
Klimawandel und Bauen
Die öffentliche Hand hat im Hinblick auf Klimaschutz eine Vorbildfunktion inne – auch im Bereich des nachhaltigen Bauens. Bei Neubauten kann beispielsweise die Wahl der Baustoffe und der Bauweise eines Gebäudes seine Klimafreundlichkeit maßgeblich beeinflussen. Bei den Baustoffen sind vor allem nachwachsende Baustoffe wie Holz klimafreundlich, da sie beim Wachsen CO2 aufnehmen. Verbautes Holz speichert langfristig Emissionen. Auch Passivhäuser oder Plusenergiehäuser, die aus erneuerbaren Ressourcen mehr Energie gewinnen als sie verbrauchen, fungieren als Inspiration und Vorbilder.
Ein weiteres Handlungsfeld ist der Umgang mit Altbauten, die häufig schlecht oder gar nicht gedämmt sind. Dies ist nicht nur für die Verbraucher:innen teuer, es birgt auch ein großes Potenzial Treibhausgase langfristig einzusparen.
Publikation zu Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden
Autorin: Anna Gutmann
Die Installation von Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden stellt eine Herausforderung dar, die bisher in Baden-Württemberg nur zögerlich in Angriff genommen wurde. In der Schnittstelle von Klimaschutz und Denkmalschutz entfaltet sich eine Debatte darüber, ob eine nachhaltige Energiegewinnung im Einklang mit dem Erhalt historischer Bausubstanz stehen kann. Diese Thematik steht im Mittelpunkt dieser Seminararbeit von Anna Gutmann und soll durch eine Umfrage weiter erörtert werden.
Die Publikation mit dem Titel "Untersuchung von verschiedenen Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung von Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden unter Berücksichtigung von Gebäudetyp sowie von Alter und Prägung der Bevölkerung (2024)" ist entstanden im Rahmen des Seminars „Mehr Photovoltaik = weniger Denkmalschutz?“, das im Wintersemester 2022/2023 vom Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel durchgeführt wurde.
Sie haben Fragen zum KARLA-Experiment Nachhaltiger Klimaschutz im Bauwesen? Dann wenden Sie sich gerne an Andreas Seebacher oder nutzen Sie das Kontaktformular.
Zum nächsten Experiment >> Fachkräfte für den Klimaschutz